Mountainbiken im Tessin – das Coronafenster ist noch offen
Der Spätherbst ist DIE Jahreszeit für schöne Mountainbiketouren im Tessin. Nicht zuletzt, weil es in den südlichen Alpen oft ein paar Grad wärmer ist. Es regnet weniger, es gibt weniger Wintereinbrüche und aktuell sind in der Schweiz auch die Einschränkungen durch Corona überschaubar. Dies ist das zweite Wochenende in Folge, an dem wir das Glück haben, in den Süden flüchten zu können.
Mountainbiken im Tessin, Tag 1 – goldgelbes Seepanorama
Dieses Wochenende starten wir also mit einem MTB Tourenklassiker. Unser Ziel ist der Corona dei Pinci, der zum Mountainbiken im Tessin nicht unbekannt ist. Wir können den kompletten Aufstieg kurbeln, was für das Mountainbiken im Tessin eine absolute Seltenheit ist. Zudem haben wir einen malerischen Seeblick und warme Temperaturen, da wir nicht so weit in der Höhe starten. Allerdings ist man hier natürlich nicht wie bisher alleine. Der leichte Aufstieg über die Straße und der eindrucksvolle Seeblick ziehen einige Biker an. Die herbstlichen Farben – die nun schon weiter fortgeschritten sind, als letztes Wochenende – lassen die komplette Landschaft goldgelb bis rot strahlen. So dürfte jede Auffahrt verlaufen!
Mountainbiken im Tessin, Tag 1 – aus mittelmäßiger Abfahrt wird Experimentierfreude
Am Gipfel schlägt unsere Neugierde und Experimentierfreudigkeit durch und wir entscheiden uns in eine neue Richtung abzufahren – denn wir lieben Überraschungen. In dem Fall bringt uns diese Entscheidung aber nur tiefes Laub und eine Suche nach dem Trail. Zu dieser Jahreszeit und in Seenähe unter 2000m ist das zugegebenermaßen auch zu erwarten und es wäre an vielen Bergen ein ähnliches Bild gewesen. Auch wenn die Abfahrt etwas rutschig und kaum zu sehen ist, haben wir eine super Zeit und wir freuen uns, dass unser kleines Experiment viele Spielereien gebracht hat.
Etwas später stoßen wir wieder auf die offizielle Mountainbiketour. Wie befürchtet, ist diese aber vergleichsweise langweilig: Sie ist viel zu einfach, es ist zu viel unschönes Geschepper drin. Mountainbiken im Tessin kann so viel mehr sein, als solche Drittklasse-Trails. Demzufolge zögern wir nicht lange, als sich die Möglichkeit zum nächsten Experiment in Form eines steileren, direkteren Trails bietet. Der hat auch gleich viel mehr zu bieten und wird mit jedem Meter schwieriger, was irgendwann dazu führt, dass er nicht mehr für alle von uns fahrbar ist.
Das Fazit dieser Tour: Man lässt wohl besser die Finger von den offiziellen Touren und folgt den eigenen Ideen.
Mountainbiken im Tessin, Tag 2 – im Niemandsland
Wir fahren tief in ein enges Tal hinein und entscheiden uns für ein neues Bike & Hike Abenteuer im Tessin. Diesen Trail kennen wir nicht und sind gespannt, was und diese Mountainbiketour bringen wird. Nach guter Vorbereitung und Einstufung der Schwierigkeit halten wir eine Kombitour für das Beste: zwei Biker und zwei Hiker. Wir liegen mit unserer Einschätzung richtig – der Trail hat technisch sehr anspruchsvolle Stellen, welche unsere Biker sehr erfreuen und die Hiker in ihrer Entscheidung bestätigen. Außerdem scheint der Weg sehr wenig begangen zu sein und so sind wir im Aufstieg damit beschäftigt Laub, Wasser und Äste vom Boden zu entfernen. Bis wir aus der Baumgrenze heraustreten, sind wir quasi professionelle “Trail Cleaners” geworden. Hier oben war trotz schönstem Bergpanorama wohl schon länger niemand mehr. Entsprechend begegnen wir den ganzen Tag niemandem auf unserer Tour, was beim Mountainbiken im Tessin nicht unüblich ist. Wir sind beeindruckt von der Stille und der grandiosen Landschaft. An unserem Umkehrpunkt haben wir einen einzigartigen Fernblick ins Tal, auf schroffe Felswände und auf angepuderte weiße Berggipfel.
Mountainbiken im Tessin, Tag 2 – Spielplatz Trail
Was uns am höchsten Punkt unserer Tour fehlt ist die Sonne. Frierend bei Wolken und Nieselregen machen wir uns für die Abfahrt bereit – die Brotzeit fällt entsprechend kurz aus. Aber nach 15min Abfahrt werden wir beschenkt. Der Himmel öffnet sich und ermöglicht uns eine unglaubliche Fernsicht. Die Sonne lässt nicht nur uns strahlen – auch die Nadelwälder strahlen uns mit ihren satten Herbstfarben an. Die Tour wird zu einem unserer landschaftlichen Highlights. Flo und Raphael können bis auf ein paar nasse Stellen alles fahren. Zudem hält der Trail allerhand Spielereien fürs Mountainbike bereit: Stellen für Endodrops, Steinblöcke in den Spitzkehren, auf die man das Hinterrad setzen kann und ein paar schöne Trialpassagen. Die Spielereien dieses Trails allein füllen das halbe Video unseres jährlichen Saisonzusammenschnitts!
Die Tour wird verbucht unter den top Mountainbiketouren im Tessin. Wir kommen wieder!
Fortsetzung folgt auf weiteren Knallertrails
Der zweite Kurztrip zum Mountainbiken im Tessin war ein weiteres Highlight. Den ersten Teil findest du hier, der dritte Teil ist hier zu finden!
Vielen Dank an Laurent für seine Bilder und an Katja für den Text zu den Bildern!
[…] Lichtblick zwischen Coronabeschränkungen und Sauwetter in den Nordalpen. Teil zwei findest du hier, Teil drei […]