Die Platte – ein Experiment mit dem Mountainbike
Der alpine Gletscher hat über Millionen Jahre ganze Arbeit geleistet: Eine gigantische Felsplatte hat er über die Zeit abgeschliffen. Nun wird sie nicht zuletzt durch den Klimawandel nach und nach freigelegt. Da kann man doch mal ein Experiment wagen, dachten wir. Ist es möglich, diese Platte abzufahren? 700 Höhenmeter blanker Fels? Werden wir eine fahrbare Linie durch die steilen, zerklüfteten Teile der Platte finden? Und was geht auf dem Gletscher? Sind die 300 Höhenmeter auf dem Eis fahrbar? Fragen über Fragen – Zeit, Antworten zu finden!
Orientierungshilfe für Mountainbiker
Im Aufstieg stellen wir schnell fest, dass die Platte deutlich zerklüfteter ist, als man von der Ferne annehmen mag. Der Wanderweg führt uns mit gigantischem Bergpanorama über die Seitenmoräne des Gletschers und mündet schließlich auf die Platte. Jetzt zeigt sich, dass man die Abfahrtsline an manchen stellen schon sehr genau definieren muss – und vor allem muss man sie finden! Aber wir haben vorgesorgt: Mit einem großen Stück Kreide markieren wir unsere Line. Steinmänner in klein und groß ergänzen die Orientierungshilfen.
Schneller als gedacht stehen wir schließlich am Gletscherrand. Was geht nun hier? Wie ist die Spaltenlage? Alles entspannt, wir können hoch. Nach rund 300 Höhenmetern kurz vor dem Sattel ist dann leider Schluss: Es liegt Altschnee auf dem Eis. Darauf zu fahren ist praktisch unmöglich und außerdem zeichnen sich sporadisch Spalten darunter ab. Sitzgelegenheiten gibts keine – der Gletscher ist ziemlich nass. Deshalb Protektoren an und ab in die Abfahrt!
Abfahrt auf Eis und Fels
Die Abfahrt auf dem Gletscher funktioniert perfekt; der Grip ist erstaunlich gut. Und so driften wir an kleinen Gletscherbächen der gigantischen Felsplatte entgegen. Dort angelangt, gibts erst mal Brotzeit. Jetzt wird es spannend: Funktionieren unsere Markierungen und Orientierungshilfen? Die ersten Meter zeigen schnell, dass man sich schon konzentrieren muss, um nichts zu übersehen. Dennoch haben wir gut markiert und können ziemlich flüssig alle anspruchsvollen Passagen, die nur eine Line bieten, meistern.
Dann erreichen wir den Bereich, unterhalb dessen wir zuvor auf dem Wanderweg aufgestiegen sind. Ab hier geht es also markierungslos weiter. Das ist aber ok, denn die Platte wird jetzt glatter und viele Wege führen nach unten. Wir schlagen also Freeridelines ein und sind begeistert von der Vielfalt an Steinpassagen, die uns erwartet. Freudestrahlend stehen wir nach rund zwei Stunden Abfahrt am Ende der Platte und können es kaum glauben: Es hat geklappt! Alles fahrbar! Es war cool! Wir kommen wieder! Und das Beste: Nach den oberen 1000 Höhenmetern erwarten uns jetzt noch 800 Höhenmeter S3-Flowtech bis ins Tal!
Das Video vom Experiment
Neben den Fotos haben wir auch ein Video von unserem Mountainbike-Experiment auf der Platte gedreht. Viel Spaß damit! Weitere interessante Experimente findest du übrigens hier.
Update: Im Bikeportal MTB-News wurde unser Video zum Video der Woche gewählt!